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© Dörte Apelt
zuletzt geändert am 02.10.2008

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Unterwegs per Rad?

Warum tut man so etwas?
Warum setzt man sich Wind, Wetter und Schotterstraßen aus,
warum quält man sich mit 30 bis 50 Kilo Gepäck Berge hinauf,
warum verbringt man den Urlaub mit Tütensuppen und Plastegeschirr,
warum verzichtet man auf den Luxus eines geheizten Bads und einer warmen Dusche?

Nun - das frage ich mich in manchen Momenten auf einer Tour auch. Aber ich weiß, warum ich das tue:

Der Rhythmus der Natur.
Ich tue es, um die Elemente zu spüren, klare Luft zu atmen, meine Grenzen auszuloten. Gewissermaßen ist es auch ein Weg zurück zur Natur - wenngleich mit High-Tech-Ausrüstung. Ich gehe schlafen, wenn es dunkel wird oder ich erschöpft bin, stehe auf wenn die Sonne aufgeht. Ich esse, wenn ich Hunger oder Lust dazu habe und nicht weil es gerade punkt 12 Uhr und Zeit für die Mittagspause ist. Und vor allem kann ich verweilen, wo ich mag. Und keinen Termin gibt es, der mich hetzen könnte.

Zeit für Entdeckungen.
Das Tempo beim Radfahren erlaubt das Entdecken, die Beobachtung von Details. Ich atme andauernd eine Luft, die dem Auto-, Bus- oder Bahntouristen bis auf kurze Pausen verwehrt ist. Ich habe Zeit, die Dinge zu betrachten, sehe die Pflanzen am Straßenrand, Vögel, Wolkenformationen und vieles mehr. Und die Begegnungen mit Einheimischen sind intensiver.

Bewegung.
Im Alltag verbringe ich soviel Zeit in geschlossenen Räumen, sitze nahezu regungslos am Rechner usw. Da liegt es nahe, dass ich mich im Urlaub körperlich austobe.

Gegen den Stress und für die Stärke.
Ein Freund hat mich gefragt, warum ich im Urlaub nicht einfach mal die Beine hochlege, denn Stress hätte man doch sonst schon genug und am Ende der Reise wäre man nur erschöpft. Für mich ist ein Radurlaub aber kein Stress - im Gegenteil: ich strampele mich von Stress frei. Und selbst wenn ich während des Urlaubs oft körperlich erschöpft bin, gehe ich hinterher doch gestärkt daraus hervor.

Die Lust auf ein Abenteuer.
Eine Radtour in mehr oder weniger einsamen Gegenden kann nicht bis ins letzte Detail im Voraus geplant werden. Ich weiß morgens nicht, wo ich abends schlafen werde, ich weiß nicht, ob mein Rad durchhält oder eine Panne erleidet, ich weiß nicht, welche wunderschönen oder harten Erlebnisse mir bevorstehen. Es ist immer auch ein kleines Abenteuer und man muss lernen, die Dinge einfach zuzulassen und gleichzeitig gegen die wichtigsten (Not-)Situationen gewappnet zu sein.

Ich mache auch anders Urlaub und gehe wandern und faulenze herum. Aber irgendwann wird die Sehnsucht danach, die Welt vom Radsattel aus zu entdecken, übermächtig und dann breche ich wieder auf mit Zelt, Kocher, Wasserbeuteln, Apotheke, ein paar Klamotten und viel Radwerkzeug, und genieße meine weitgehende Unabhängigkeit von der Zivilisation.